Es war einmal um 1850, in einem kleinen Bergdorf um die Weihnachtszeit in den verschneiten Bergen Graubündens. Der Winter war besonders hart, und die hohen Gipfel, die das Dorf umgaben, schienen die Welt noch stiller und kälter zu machen. In einem kleinen Holzhaus am Dorfrand lebte die siebenjährige Clara mit ihrer Familie.
Clara war ein aufgewecktes Mädchen mit großen, leuchtenden Augen, das Weihnachten liebte. Doch in diesem Jahr war alles anders. Der Vater hatte nach einem schweren Schneesturm seine Arbeit als Holzfäller verloren, und die Mutter war krank. Das kleine Haus war dunkel und kalt, und Clara spürte die Traurigkeit ihrer Eltern. Sie wollte etwas tun, um Hoffnung zurückzubringen, doch sie war noch so jung und wusste nicht wie.
Eines Abends, während sie vor dem kleinen Kamin saß, erinnerte sie sich an die Worte ihrer Großmutter: „Ein einziges Licht kann die Dunkelheit vertreiben und Herzen erwärmen.“ Clara sah sich im Haus um und ihr Blick fiel auf ihre Taufkerze, die seit jenem besonderen Tag vor sieben Jahren sicher verwahrt wurde. Es war eine alte Tradition im Dorf, dass Taufkerzen nur bei besonderen Anlässen oder großen Notfällen angezündet wurden. Doch Clara dachte: Ist das hier nicht auch ein Notfall?
Vorsichtig nahm sie die Kerze, entzündete sie und stellte sie ins Fenster. Sie wusste, dass ihre Eltern es vielleicht nicht gutheißen würden, aber in ihrem Herzen spürte sie, dass es richtig war. Das warme Licht der kleinen Flamme flackerte mutig in der eisigen Dunkelheit.
Die Nachbarn bemerkten Claras Kerze. Einer nach dem anderen begannen sie, ebenfalls ein Licht in ihre Fenster zu stellen. Manche holten alte Kerzen hervor, andere bastelten aus Kienspann Lichtquellen. Bald leuchteten in jedem Haus des kleinen Bergdorfs kleine Flammen.
Die Dorfbewohner waren gerührt von der plötzlichen Helligkeit. Viele sprachen darüber, wie Claras Licht ihnen Mut gemacht hatte, und am Abend versammelten sie sich auf dem Platz vor der kleinen Kapelle. Sie brachten heiße Getränke, sangen Weihnachtslieder und erzählten sich Geschichten. Zum ersten Mal seit langem fühlte sich das Dorf nicht mehr kalt und einsam an.
Claras Eltern fragten sie schließlich: „Warum hast du deine Taufkerze genommen, Clara? Du weißt doch, dass man sie normalerweise nicht einfach so anzündet.“ Clara schaute ihre Eltern mit einem schüchternen Lächeln an und sagte: „Ich dachte, dass wir alle ein kleines Licht brauchen, um die Dunkelheit gemeinsam zu vertreiben.“
Diese kleine Tat wurde zur Legende. Noch heute erzählen sich die Menschen die Geschichte der kleinen Clara, die den Mut hatte, ihre Taufkerze zu entzünden und damit die Herzen der Bewohner eines ganzen Dorfes zu erhellen.
Sie erinnert uns daran, dass selbst kleine Gesten Großes bewirken können – und dass die wahre Magie von Weihnachten in der Hoffnung und Wärme liegt, die wir miteinander teilen.
Ich hoffe die Geschichte von Clara hat euch auch so inspiriert wie mich und wünsche euch allen wundervolle Momente mit euren Liebsten!
Bis bald......
Mit herzlichen Grüßen,
Marc Raffler
Mentalcoach und Hypnosetherapeut