Manchmal braucht man die Gedanken anderer, um auf andere Gedanken zu kommen.
- Marc Raffler
- 27. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Mai

Liebe Leserinnen und Leser,
kennt ihr das? Ihr grübelt über ein Problem, dreht euch gedanklich im Kreis – und plötzlich sagt jemand einen einfachen Satz, der alles verändert. Ein Satz, ein Gedanke, ein Blickwinkel von aussen – und auf einmal ist da Licht in der Dunkelheit.
Genau darum geht es heute.
Denn manchmal braucht es nicht mehr als den Impuls eines anderen Menschen, um selbst auf neue Gedanken zu kommen.
Warum wir manchmal „fremde“ Gedanken brauchen
In unserer modernen Welt sind wir es gewohnt, alles allein schaffen zu wollen. Selbstoptimierung, Eigenverantwortung, Unabhängigkeit – das sind die grossen Schlagworte unserer Zeit. Doch was, wenn gerade das uns manchmal im Weg steht?
Ich habe in meiner Praxis unzählige Male erlebt, wie hilfreich es sein kann, wenn jemand einen neuen Denkimpuls bekommt – sei es durch ein Coaching-Gespräch, eine Hypnosesitzung oder einfach nur durch einen anderen Menschen, der zuhört und einen ehrlichen Gedanken teilt.
Diese Momente der Inspiration sind wie kleine Schlüssel, die verschlossene Türen öffnen.
Ein kurzer Blick in die Praxis
Eine Klientin kam zu mir, weil sie das Gefühl hatte, in ihrem Leben festzustecken. Alles war eigentlich "okay" – aber auch irgendwie leer. Sie hatte bereits viel reflektiert, nachgedacht, analysiert. Doch sie kam auf keinen grünen Zweig.
In einer Sitzung fragte ich sie: „Was wäre, wenn du heute einfach mal einen ganz anderen Gedanken zulässt – zum Beispiel: Ich darf mich neu erfinden?“
Stille. Dann ein Lächeln. Dann Tränen. In diesem Moment fiel der Druck ab, alles „richtig“ machen zu müssen. Es war nicht mein Gedanke, der die Veränderung brachte – sondern der Gedanke, den sie daraus für sich machte. Aber der Anstoss kam von aussen.
Gedanken als Resonanzräume
Jeder Gedanke, den wir mit anderen teilen, kann Resonanz auslösen. Das heisst nicht, dass wir uns fremdbestimmen lassen sollen – im Gegenteil. Es geht darum, offen zu bleiben für Impulse, die uns innerlich weiterbringen. Manchmal sind es Sätze in einem Buch, manchmal ein Gespräch mit einem Freund, manchmal ein Zitat in einem Blog 😊.
Diese Offenheit ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.
Drei Anregungen, wie du neue Gedanken finden kannst
Gespräche führen, die du sonst vermeidest: Wer weiss, was dein Gegenüber gerade denkt und welchen Schatz du dabei entdeckst?
Lesen, was du sonst nie lesen würdest: Andere Denkweisen können Türen öffnen – selbst wenn du am Ende eine ganz andere Meinung hast.
Stille zulassen: In der Ruhe kommt oft der Moment, in dem der Gedanke eines anderen in dir nachklingt – und zu deinem eigenen wird.
Was denkst du?
Gab es in deinem Leben schon einen Moment, in dem dir der Gedanke eines anderen eine neue Richtung gezeigt hat? Ich freue mich, wenn du deine Geschichte mit mir teilst – vielleicht inspirierst du damit jemand anderen, der gerade genau das braucht.
Fazit:
Wir müssen nicht alles alleine denken – das kann, meiner Meinung nach, sogar zu gedanklichem Stillstand führen. Und manchmal kann zu vieles Denken sogar traurig machen, weil wir uns im Kreis drehen, ohne weiterzukommen.
Oft ist es genau das Gespräch, das Buch oder der Impuls von aussen, der uns auf neue Gedanken und Wege bringt. Jeder Mensch, dem wir begegnen, hat das Potenzial, unsere eigene Welt ein kleines Stück zu erweitern.
Denn: Manchmal braucht man die Gedanken anderer, um auf andere Gedanken zu kommen.
Bis bald…
Mit herzlichen Grüssen,
Marc Raffler
Mentalcoach und Hypnosetherapeut
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