„Akzeptiere den Moment, wie er ist. Dann hörst du auf, gegen das Universum zu kämpfen.“ - Eckhart Tolle -
Der Jahreswechsel lädt uns ein, innezuhalten und zurückzublicken. Wir betrachten die Momente, die uns Freude gebracht haben, ebenso wie jene, die uns belasten oder traurig machen. Häufig merken wir, dass es nicht die Ereignisse selbst sind, die uns noch immer beschäftigen, sondern unsere Weigerung, sie zu akzeptieren. Statt loszulassen, klammern wir uns an den Schmerz, die Wut oder die Scham und tragen diese in das neue Jahr.
Doch was wäre, wenn wir lernen könnten, die Vergangenheit anzunehmen, wie sie war? Was, wenn Akzeptanz der Schlüssel zu einem leichteren und freieren Jahr wäre?
Die Last des Widerstands: Die Geschichte eines Wanderers
Es war einmal ein Wanderer, der an einem goldenen Herbsttag den Pilatus besteigen wollte. Der imposante Berg, umwoben von Mythen, hatte ihn schon lange fasziniert. Mit Entschlossenheit und Vorfreude machte er sich auf den Weg, den Gipfel zu erklimmen und die atemberaubende Aussicht zu genießen.
Der Pfad war steil, doch die Natur um ihn herum erfüllte ihn mit Ruhe und Ehrfurcht. Er fühlte sich stark und bereit für die Herausforderung. Doch plötzlich, an einer besonders felsigen Stelle, trat er auf einen losen Stein. Noch bevor er reagieren konnte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte einen Hang hinunter.
Als er wieder zu sich kam, spürte er einen stechenden Schmerz im Bein. Sein Schienbein war gebrochen. Er blickte zum Gipfel hinauf – jetzt schien er unerreichbar. Wut und Frustration überkamen ihn. „Warum ausgerechnet jetzt? Ich hätte besser aufpassen müssen!“ Seine Gedanken kreisten, während die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand.
Doch irgendwann erkannte er: Sein Widerstand gegen die Situation half ihm nicht weiter. Der Schmerz war da, sein Bein war gebrochen, und er war allein. Was blieb ihm also, außer zu akzeptieren, was passiert war?
Er griff in seinen Rucksack und fand sein Taschenmesser sowie ein zweites T-Shirt, das er für den Abstieg eingeplant hatte. Mit dem Messer schnitt er es zurecht, um Binden zu improvisieren. Einen stabilen Ast, den er beim Aufstieg gefunden und als Gehstock genutzt hatte, verwendete er nun, um eine provisorische Beinschiene zu bauen. Es war nicht perfekt, aber es würde genügen. Langsam, Schritt für Schritt und von Schmerzen gequält, kämpfte er sich zurück auf den Hauptpfad. Nach einer langen, kalten Nacht erreichte er schließlich eine Bergkapelle, wo er Stunden später von anderen Wanderern gefunden wurde, und Hilfe bekam.
Die Botschaft des Wanderers
Der wahre Wendepunkt in dieser Geschichte war nicht die improvisierte Beinschiene oder die Hilfe in der Kapelle, sondern der Moment, als der Wanderer aufhörte, gegen seine Situation zu kämpfen. Erst als er akzeptierte, dass sein Bein gebrochen war und er sich allein auf dem Pilatus befand, konnte er handlungsfähig werden. Der Widerstand hatte ihn blockiert, doch die Akzeptanz gab ihm die Freiheit, eine Lösung zu finden.
Was hält uns fest?
Wenn du auf das vergangene Jahr zurückblickst, gibt es vielleicht Momente, die dich noch belasten: Situationen, in denen du anders hättest handeln wollen, Entscheidungen, die du bereust, oder Menschen, die dich verletzt haben. Vielleicht fühlst du Wut, Frustration oder Scham, weil du das Gefühl hast, „versagt“ zu haben. Doch was wäre, wenn du diese Lasten nicht mit ins neue Jahr nehmen müsstest?
Akzeptanz ist kein Aufgeben – sondern ein Befreien
Akzeptanz bedeutet nicht, das Geschehene gutzuheißen oder alles hinzunehmen. Es bedeutet, die Realität zu sehen, wie sie ist, und uns selbst die Erlaubnis zu geben, weiterzugehen. Wenn wir aufhören, gegen das Vergangene zu kämpfen, befreien wir uns von der Last des Widerstands. Nur so können wir die Energie finden, neue Wege zu gehen und die Chancen zu ergreifen, die vor uns liegen.
Wenn du lernen möchtest, besser zu akzeptieren, kann Coaching dir helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und Lösungen zu finden, die dir den Weg in ein leichteres und freieres Leben ebnen.
Ich hoffe, dieser Blog und die Geschichte des Wanderers konnten dich inspirieren und dir eine neue Perspektive auf das Thema Akzeptanz geben.
Bis bald......
Mit herzlichen Grüßen,
Marc Raffler
Mentalcoach und Hypnosetherapeut